Dazu werden die FABs in bis zu ca. 70km Entfernung zur Front abgeworfen, so dass die Trägerluftfahrzeuge außerhalb der aktuellen Angriffsreichweite ukrainischer Defensivsysteme agieren können.
Also mal abgesehen davon, dass 70 km noch in der Reichweite einer ganzen Reihe von Luftabwehrsystemen wären, insbesondere auch den ex-sowjetischen:
Weiß eigentlich einer, wo die Zahl herkommt? Ich finde sehr breite Palette von Angaben, wobei sich die seriöseren Medien meist auf "10s of km" beschränken, was ich eher als Formulierung für 20-40 km erwarten würde. Bedenkt man, dass 70 km die Einsatzreichweite von JDAM-ER MIT HILFSANTRIEB ist und die Bilder von UMPK-aufgewerteten Bomben eher simple Designs zeigen, halte ich 70 km auch für ziemlich hoch. Gleitzahl 5 ist zwar für ein Flugzeug kein Problem, aber für eine plumpe Bombe mit ein paar dünnen Stummelflügeln?
[*]Boden-Luft Flugabwehrraketen wie z.B. Patriot
Die können das, müssten aber recht nah an der Front stehen, wären damit allerdings verwundbarer und stehen nicht mehr den Städten/Industriezentren zur Verfügung - zudem hat die Ukraine nicht genug Patriots und Munition dafür aktuell
Dementsprechend gibt es auch keinerlei Hinweise auf selche Einsätze. Und trotzdem behauptet Tschetan, die Patriots wären längst von wichtiger Infrastruktur abgezogen und würden zur Verteidigung der Front gegen Bomben (gegen die Bomben selbst, nicht einmal gegen die Flugzeuge
) eingesetzt.
Vielleicht wären Gepards in absoluter Frontnähe in der Lage FABs im Anflug zu erfassen und zu bekämpfen?!
Da bin ich nicht sicher, ob das eine ausreichende Erfolgswahrscheinlichkeit hätte, aufgrund des Kurzstreckenradars und der limitierten Reichweite der 35mm Geschütze.
Kann keine genauen Angaben zur Endgeschwindigkeit finden, aber bei einem wirklich flachen Gleitpfad (wie gesagt: Ich glaube nicht, dass der überhaupt möglich ist) würde die Endgeschwindigkeit sehr niedrig liegen. Damit hätte ein Gepard überhaupt keine Probleme und auf Reaktionen innerhalb seiner beschränkten Reichweite ist er sowieso ausgelegt. Im Gegensatz zum primären Gepardgegner, Kampfhubschraubern, kann eine Gleitbombe ja nicht einmal über den Horizont ploppen. Die kommt zwangsläufig über weite Strecken gut sichtbar von oben. Da hätten sogar weitaus simplere Flaks als der Gepard eine Chance, nur die Radar-Steuerung braucht man wegen der schlechten Sichtbarkeit halt.
Aber das Grundproblem bleibt, dass Luftabwehr nur innerhalb ihrer Reichweite schützen kann. Und das bedeutet für alles Rohrbasierte inkl. Gepard: Sie müsste so nah an die Front, dass sie bequem in Reichweite der russischen schweren Artillerie wäre. Da hat die Drohnenabwehr im Hinterland sicherlich größere Bedeutung.
Zumal Russland nur die ungelenkten UMPK-Varianten in großer Stückzahl billig herstellen können dürfte, was auf "10s of km" für eine miserable Genauigkeit spricht. Letztlich handelt es sich bei den neuen Bombardments also nur um eine besonders schwere Form der ungerichteten, ungelenkten Raketenangriffe, die die russische Luftwaffe seit 2022 fliegt. Da wäre eine Verstärkung der Stellungen vermutlich die angemessere Wahl gegenüber einem Versuch, alles abfangen zu wollen. Und langfristig muss man eben die Langstreckenluftabwehr gegen die Träger ausbauen.
Hat eigentlich schon mal jemand versucht, größere Drohnen mit Anti-Luft-Raketen zu bewaffnen? Ein Fire-and-Forget-MANPAD wiegt ja nicht soviel und könnte von einer (Ex-)Aufklärungsdrohne auf Anweisung des normalen, weit entfernten Luftraumüberwachungsradars auch tief über russisch kontrollierten Hinterland aktiviert werden, sobald man einen Kampfjet in der Nähe registriert. Genaues Zielen erübrigt sich; wenn man weit von freundlichen Einheiten entfernt ist darf das Ding alles bekämpfen, was nach Flugzeug aussieht.
Und hätte die Ukraine noch ihre Atomwaffen auch nicht. Aber die wurden ja von Russland beschi**en.
Die Ukraine hatte nie Aktivierungscodes für die sowjetischen Atomwaffen.
Aber ein paar Langstreckenträgerraketen würden auch mit konventionellen Sprengladungen einen großen Unterschied aus Moskauer Perspektive machen und die ex-ukrainischen Tu-160 wären in der aktuellen Lage zwar nichts kriegsentscheident, aber wie sollte die russische Propaganda einen Abschuss deuten
?
Völliger Quatsch. Eher 40 Taurus um die illegale russische Brücke zur Krim ernsthaft bis Kriegsende unbrauchbar zu machen.
Wenn Taurus die Wunder vollbringt, die manche sich erhoffen, dann reichen 2:
Einer zerlegt einen Hauptpylon. Der andere ist ein Reserve um klarzustellen, dass man den gar nicht erst wieder aufzubauen braucht. Wie schon geschrieben, hat Russland 3 Jahre gebraucht, um das Ding einmal zu errichten und da mussten sie sich nicht gegen Angriffe verteidigen. Eine Wiedererichtung und Kriegsbedingungen stünde in keinem Verhältnis zum kriegerischen Nutzen.
Strategisch sinnvoller als die Verschwendung rarer Langstreckenmarschflugkörper fände ich aber die ukrainischen Seedrohnen mit ihrer ungleich größeren Kapazität und einen Sprengsatz, der unter der Wasserlinie an Pylone rangeht. Idealerweise so, dass sie gerade eben nicht zusammenstürzen, in der Position aber auch nicht effektiv repariert werden können. Dann steht da eine nutzlose Brücke rum, die auch noch jeder Behelfslösung auf Basis des restlichen Bauwerks den Weg versperrt.