Den Sinn von dieser Corona-App hab ich immernoch nicht verstanden.
Ein Infizierter(unwissend) rennt halt rum.
1.Er lässt sich nicht testen, weil er sich nicht Krank fühlt und somit verpufft der Sinn der App.
2.Er fühlt sich irgendwann krank und lässt sich testen, was gut und gerne 1 Wochen dauert...in der Zeit ist er Hunderten Leuten über den Weg gelaufen, diese Hunderte Leuten sind jeder Einzelne wieder Hunderten Leuten über den Weg gelaufen...usw...da kann man auch gleich an jede registrierte Telefonnummer ne SMS schicken, ganz ohne App.
Welche Wirkungsweise?
Entweder, es geht Dir schlecht, du gehst zum Arzt und du musst behandelt werden oder Dir geht's nicht schlecht und gehst nicht zum Arzt. Gehst du nicht zum Arzt, weiß die App von nichts und kann somit auch keinen vorwarnen. Und wenn du die 3 Warnung bekommst, haste eh keinen Bock mehr, Dir das Stäbchen Oral bis zum Lungenflügel schieben zu lassen. Theoretisch ist die App ne gute Idee, praktisch ist se natürlich unnötig, bzw nen gutes Geschäft für die Telekom und SAP.
Datenschutz schön und gut, aber das System der App ist hinfällig, wenn sie nicht sofort Alarm schlägt, wenn ein Pestkranker in der nähe ist.
Die App kann nicht in jedem Szenario Infektionen verhindern. Das war allerdings auch nie ihr Zweck.
Bei Jemandem der unwissentlich die Krankheit verbreitet, weil er (noch) keine Symptome hat, kann die App nichts ausrichten. Sie kann aber dafür sorgen, dass die Infektionskette nicht weiter fortgesetzt wird.
Hier mal ein Beispiel anhand von zwei Personen A und B:
Person A installiert die App aber ignoriert alle anderen Empfehlungen des RKI.
Nach einem normalen Arbeitstag im Schlachthaus mit anschließendem Cafébesuch, Engtanzkurs und kurzer Kneipentour infiziert sich Person A mit dem Virus.
Weil Person A noch keine Symptome zeigt, wiederholt er seine Tagesroutine noch mehrmals und verbreitet jeden Tag das Virus, ohne dass die App etwas daran ändern könnte.
Nach sieben Tagen fühlt sich Person A krank, geht daraufhin zum Arzt, wird positiv getestet und erhält einen Code, den er auch einträgt.
Person B wird von Person A bei einer beliebigen Aktivität einen Tag vor As Diagnose angesteckt.
Genau wie A ist B kein Kind von Traurigkeit und würde jeden Tag an dem er noch selbst keine Symptome zeigt, weitere Menschen anstecken.
Da B jetzt aber durch die App schon einen Tag nach seiner eigenen Infektion eine Benachrichtigung über ein erhöhtes Infektionsrisiko erhält, kann B sein Verhalten anpassen (zuhause bleiben, testen lassen), ohne dass er selbst zahlreiche andere Personen ansteckt.
Ohne die App hätte B noch bis zu dem Zeitpunkt an dem er selbst Symptome entwickelt weitere Menschen infiziert. Dank der App werden es weniger sein, vielleicht sogar niemand. Flatten The Curve und so, ne?
Auch den eigentlich für übermorgen geplanten Besuch im Altersheim der Mutter wird B jetzt hoffentlich unterlassen.
Edit:
Und was das angebliche Auspionieren betrifft:
Die App selbst nutzt die Standortdaten nicht. Der Dienst muss aktiviert sein, weil Android sehr merkwürdige Beschränkungen hat, was die Nutzung von Bluetooth-LE und Standortdaten betrifft.
Deswegen braucht es ja das im Artikel beschriebene
Android Update auf Version 11.