Kobalt ist bald seit einem Jahrzehnt außer Dienst. Sie haben es zwischendurch mal mit Persona versucht, aber das war nur eine kurze Phase. Der aktuelle optishce Aufklärungssatellit ist Bars-M. Gestartet davon wurden vier, in zwei Pärchen mit langem Abstand. Da sie zur Auswertung nicht mehr landen müssen (yeah, die 60er brechen an!), weiß ich nicht, ob man die nicht-Einsatzbereitschaft des ersten Paares bestätigen kann. Aber eigentlich hätten die 2020/2021 außer betrieb gehen müssen und 2022/2023 wurde passend das zweite Set gestartet. Also sollte Russland aktuell exakt zwei Kameras im Orbit haben.
Oder weniger Halbwissen zum Besten geben,
Halbwissen wie dass du mein Post gelesen hättest einschließlich des Absatzes, der explizit auf die Abgrenzung zwischen terroristischen und nichtterroristischen Gruppierungen eingeht sowie der ausführlichen Auflistungen, wieso "eine Einzelperson" kein Torndado-Einsatzgeschwader ergibt?
Halbwissen wie die Suggestion, die Auflistung "eines EU-Mitgliedsstaates, eines NATO-Mitgliedstaates, eines EFTA-Landes oder in Australien, Neuseeland, Israel oder der Republik Korea" würde irgendwas zur vorliegenden Fragestellung "Ukraine" besagen und wäre somit in diesem Rahmen des Postens würdig und/oder als Kontradiktion meiner Ausführungen geeignet?
Inwiefern fehlt autarkie bei Orbitaler Gefechtsaufklärung ?
Fehlende russische Produktionsstätten für moderne Mikroprozessoren und insbesondere neueste CCDs und CMOS-Sensoren, wie sie für fein auflösende, visuelle Aufklärung unersetzlich sind. Sämtliche renomierten Hersteller für selbige sitzen in den USA, in Korea oder (überwiegend) in Japan und an deren Technik kommt Russland nur noch über Umwege und in sehr geringen Stückzahlen ran; an die Topmodelle möglicherweise gar nicht. Bars-M wird jedenfalls nur eine Auflösung von über einem Meter nachgesagt, was zu grob für Gefechtsfelder ist (ohne weitere Informationen kann man damit nichtmal Aufmarschgebiete analysieren) und Russland hat es auch nicht geschafft, mehr als ein Pärchen davon aktiv zu haben, was mehrere Tage Abstand zwischen Überflügen bedeutet - und gar keine Überflüge mehr, wenn man einen US-Verbündeten zu zwei Schüssen provozieren sollte.
(Was im übrigen ein interessantes Licht auf die russisch-iranische Kooperation bei iranischen Angriffen auf Israel wirft. Letztere kennen nämlich wenig Zurückhaltung und sind auch nicht an NATO-Diplomatie gebunden)
Ich weiß nicht, ob Russland die alten Konstruktionen aus Sowjetzeiten noch reaktivieren könnte. Die aktuellen Programme mussten ja ganz schön zusammengestrichen respektive auf miniaturisierte Technik (= Abhängigkeit von Kora/Taiwan/...) umgestellt werden, seitdem die teilweise ukrainische Zenit nicht mehr zur Verfügung steht. Aber selbst wenn: Mit den guten alten Filmkameras hätte man selbst dann >1 Tag Lag von Aufnahme bis Auswertung, wenn man jeden Tag eine Sojus hochschießt. Ergänzen möchte ich noch, dass der optische Teil der Bildaufklärung früher aus Jena kam und alle Notalternativen auf dem Weltmarkt aus Japan. Da könnten sich also weitere Einschränkungen für die russische Rüstung ergeben. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Lomo mittlerweile mit Carl-Zeiss mithalten kann. Erst recht nicht, wenn wir von sowas wie Großserienfertigung reden, um kontinuierliche optische Aufklärung trotz Satellitenabschüssen aufrecht zu erhalten.
Bezüglich PKS oder gar Liana:
Was bitteschön haben Radar-Seeaufklärungsatelliten oder sogar ELINT damit zu tun? NATO-Panzer mögen einen Tick größer ausfallen, als die von Putins Fleischrationen bevorzugten sowjetische Antiquitäten. Aber sie haben weder die Radarsignatur eines Supercarriers noch senden sie nenneswert aktive Signale aus.