Unternehmen die größer werden, werden auch träger, was in der Natur der Sache liegt. Ich glaube nicht das Frontsoldaten hier herhalten müssen, sondern viel mehr verzichtbare Stellen. DIe Techbranche strauchelt schon seit einiger Zeit und hier geht es auch nicht unbedingt um Profitentscheidungen perse, sondern um strategische und die wirken ja eher mittel- bis langefristig und haben eher das Ziel wettbewerbsfähig zu bleiben. Also, steigen die Kosten weiter an, was man ja bei AAAs seit einer Weile liest, muss muss man irgendwo einsparen, wenn man den Verkaufspreis nicht anheben will, das ist die Krux an der Sache.
Das halte ich persönlich für Unsinn. "Wettbewerbsfähigkeit" ist eine recht offensichtliche Ausrede. Wettbewerbsfähig bist du, wenn du gute Produkte lieferst, die von einer Vielzahl von Kunden gekauft werden und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen können. Gute Produkte sind mittlerweile aber sehr rar, weil Spieleunternehmen in der Regel nicht mehr von Leuten, die selbst Gamer sind, geführt werden, sondern von BWLern, die nur Zahlen sehen. Auch Konkurrenz ist heutzutage rar gesät; anderenfalls würden sich Totalschäden wie CoD MW III 2023 nicht so gut verkaufen.
Die Gamingbranche würde ich auch nicht mit der Techbranche gleichsetzen. Das Problem in der Gamingbranche liegt nicht in einer etwaig platzenden Blase, sondern am kreativen Bankrott der Branche, der als Nebeneffekt bspw. dafür sorgt, dass sehr gute Spiele durchaus herausragende Überraschungserfolge sein können. Als neuestes Beispiel könnte man hier Helldivers 2 anführen. Dazu kommen krasses Missmanagement und der fehlende Bezug zur Zielkundschaft. Die Spieleunternehmen wissen mitunter (absichtlich) nicht mehr, was ihre eigene Kundschaft will.
Geht ja nicht um Superhelden Spiele. Sondern Open World Games. Spidey ist da nicht viel anderes wie andere Open World Games. Zumindest hatte ich kein "AHA" Gefühl beim Zocken. Ist geil gemacht, schönes NYC Feeling...aber auch extrem Casual. Wäre das von Ubisoft hätte es noch ein paar Türmchen mehr, ein paar Sammelobjekte mehr und alle würden wieder über die Ubi-Formel meckern, obwohl das Spiel selber nicht wirklich schlechter ist.
Spider-Man ist gut gemacht. Das Kampfsystem ist sehr gut und flüssig und das Webslinging einer der Hauptpositiva des Spiels - eine gute Art der Bewegung ist in Open World Spielen immer eine Wohltat. Dass Open World Spiele sich untereinander ähnlich sind und einer gewissen Formel folgen, ist normal. Die Frage ist vielmehr, wie diese Open World Formel (n) umgesetzt werden. Bei der Umsetzung ist Sony mit Titeln wie Spider-Man und Ghost of Tsushima sicherlich sehr gut dabei. Ghost of Tsushima setzt die Ubisoft-Formel ironischerweise deutlich besser um als Ubisoft selbst.
Das große Problem mit Spider-Man 2 - und anderen neueren Sony-Titeln - ist vielmehr, dass es spürbar vom aktuellen gesellschaftspolitischen Zeitgeist beeinflusst ist.
Bin schon auf Ghost of Tsushima gespannt. Vermute aber da auch einen besseren AC Klon. Am meisten erwarte ich noch von God of War, liegt auch noch hier.
Ghost of Tsushima ist nicht nur ein besserer AC Klon, sondern eher das, was ein modernes AC sein sollte. Selbstverständlich hast du deine üblichen Open World Bestandteile, allerdings hat Sony die Ubisoft-Formel - wie bereits geschrieben - deutlich besser umgesetzt als Ubisoft selbst.
Ich weiß nicht was das Ubisoftbashing immer soll, deren Spiele verkaufen sich gut, was auf gute Inhalte schließen lässt, das kann man doch zur Kenntnis nehmen. Spiderman ist nichts anderen, ein gut inszeniertes openworld Setting.
Ubisoftspiele erreichen immer wieder einen neuen Tiefpunkt. Ghost Recon ist quasi tot, das letzte Far Cry war sehr mittelmäßig, Avatar war zwar nett anzusehen, war aber auch nur ein Far Cry in blau und AC ist an Mittelmäßigkeit kaum noch zu überbieten. Ubisoft-Spiele sind mittlerweile in der Regel große leere Open Worlds mit grauenvoller Story. Dass sich gerade AC so gut verkauft, liegt wohl an den historischen Settings und, dass die Spiele "noch gut genug" sind.
Ähnlich, wie Nostalgia dafür sorgt, dass Retro-Spiele heutzutage besser dastehen als sie vielleicht sind, sorgt Recency Bias dafür, dass Spiele heute - vor Allem im Vergleich zu älteren Retro-Spielen - besser dastehen, als sie sind. Ich bin der Meinung, dass unsere Standards mindestens über die letzten 10 bis 15 Jahre spürbar gesunken sind und sich Mittelmaß daher mittlerweile besser verkaufen lässt, weil die Spielerschaft an Mittelmaß als das neue "Gut" oder "Sehr Gut" gewöhnt ist. Da reicht es schon, wenn wir uns die Akzeptanz von Mikrotransaktionen ansehen. Damals hat man sich schon über Day-One/On-Disk-DLC aufgeregt; heutzutage ist quasi alles ok, so lange es nicht P2W ist. Access Journalism, der inflationäre Bewertungen vergibt, trägt sein Übriges zu diesem Problem bei.
Was mir von Ubi richtig gut gefallen hat war Fenyx Rising, sehr erfrischend und mit Sicherheit kein Projekt, was man nur des Profites wegen umgesetzt hatte.
Da hat man sich auch gut von einem anderen Spiel inspirieren lassen. Nicht, dass das an sich etwas Negatives wäre, aber das Vorbild war schon mehr als deutlich erkennbar.
Natürlich, Spiele, die Genres revolutionieren, sind selten geworden, im open-world Bereich schafft das sowieso nur Rockstar.
Ich finde im Open-World-Bereich tatsächlich auch RGGs Yakuza-Reihe sehr beeindruckend und was diese aus eher kleinen, sehr kompakten Welten machen.