Es gibt zwar noch einige Dinge zu beachten, aber alles ist mittlerweile über grafische Benutzeroberflächen sehr leicht einzustellen: Aktuellen Kernel installieren für die neuesten Features und Hardwareunterstützung, Klick. Aktuelle Grafikkartentreiber, Klick. Steam installieren, Klick. Heroic Launcher (Ersatz für GoG- und Epic-Launcher) installieren, Klick.
Etwas Kritik: Weil das Ganze flexibel laufen soll, sind die Voreinstellungen mancher Anwendungen nicht optimal. Steam etwa blendet standardmäßig alle Spiele aus, die keine Proton-Kennzeichnung oder eine native Linux-Version haben. Bei der Heroic-Oberfläche muss man erst in den Optionen Wine und Proton nachinstallieren. Dennoch: Keine Konsole mehr erforderlich, nur ein paar Klicks in den Optionsmenüs der Oberflächen.
Der Steam-Client ist leider auch etwas broken unter Linux Mint, und ich habe noch nicht herausgefunden, warum. Eigentlich sollte Steam sich die eingestellte DPI vom System schnappen und die Oberfläche passend skalieren, was aber bei mir nicht klappt und ich zuerst mit einer Steam-Oberfläche mit Winz-Schaltflächen und -Schrift klarkommen musste (2K-Auflösung bei 14"...). Aus irgendwelchen Gründen gibt es in Steam auch keine Option mehr, die DPI über die grafische Oberfläche händisch einzustellen... Eine sog. Umgebungsvariable konnte das Problem immerhin beheben, trotzdem extrem unnötig. Jeder, der sich mit Linux nicht auskennt, wäre an diesem Punkt aufgeschmissen...
Ein anderes Problem in Steam: Aus irgendwelchen Gründen will mir die Oberfläche nicht über eine ".desktop"-Datei aus dem Startmenü oder dem Desktop heraus starten; das Fenster schließt sich immer sofort. In einem Terminal-Fenster aufgerufen läuft Steam aber reibungslos. Das sind halt Pferdefüße, die eigentlich nicht vorkommen sollten und gerade unbedarfte User unnötig frustrieren.
Speziell mein Laptop braucht leider auch etwas Gebastel (= ein paar Befehle in die Konsole eintippen) für diverse ASUS-eigene Funktionen, wenn ich ähnliche Features wie unter Windows haben will: Lüftersteuerung im laufenden Betrieb, dGPU im laufenden Betrieb ein- und ausschalten, maximale Akku-Aufladung reduzieren. Der Fairness halber ist dafür die Windows-Variante von ASUS selbst eine Vollkatastrophe und eine der schlimmsten Bloatware, die ich je gesehen habe (nennt sich "Armoury Crate"; die Software ist wirklich schrecklich und verdient einen eigenen, ausführlichen Absatz...). Der Fairness halber ist das aber auch ein ASUS-spezifisches Ding (egal ob unter Windows oder Linux); bei einem ganz normalen Desktop-Rechner muss man vermutlich garnicht mehr "basteln".
Was auch nicht auf Anhieb klappen wollte, war mein 8BitDo Ultimate-Controller. Hierzu hat aber auch Google sehr schnell für Abhilfe gesorgt; es musste eine sog. udev-Regel eingetragen werden.
Alles in allem: Es bewegt sich alles in die richtige Richtung; "früher" musste ich noch u.a. mit Wine-Prefixen herumspielen, was gottseidank vollständig eliminiert wurde. Aber gerade Steam hat mir nochmal gezeigt, dass es immernoch einige Kinderkrankheiten zu beseitigen gibt... Und ich habe ehrlichgesagt nicht erwartet, dass das ausgerechnet auf die Steam-Oberfläche zutrifft. Sobald die Oberfläche nämlich läuft, gabs keine Probleme mehr... Der Heroic-Launcher läuft einwandfrei, die heruntergeladenen Epic-Spiele starten alle problemlos, und auch Elden Ring über Steam läuft perfekt...