Betrachtet man die in Vollzeit Arbeitenden (dass man als Teilzeitbeschäftigter keine großen Sprünge machen kann, sollte klar sein), lag das Durchschnittsbrutto - laut einem gestrigen Artikel im Handelsblatt - bei fast 50.000 Euro:
"... Im Jahr 2021 lag das Durchschnittseinkommen in Deutschland bei 49.200 Euro brutto. Damit ist das Einkommen im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 1500 Euro gestiegen. Der aktuelle Wert entspricht einem monatlichen Bruttogehalt von 4100 Euro bei einer Vollzeitstelle. Bei einer Person mit der Steuerklasse I in Baden-Württemberg ergibt das 2588,13 Euro netto. ..."
www.handelsblatt.com
Nimmt man das aussagekräftigere Medianeinkommen, bei dem Ausreißer nach oben weniger ins Gewicht fallen, landet man bei etwa 500 Euro weniger, also etwa 3600 brutto/2300 netto im Monat.
Klar, reich macht das viele nicht, aber was man sich davon leisten kann oder will, hängt komplett von den Lebensumständen ab. Mit Frau, zwei Kindern, Auto und vielleicht sogar dem Wunsch nach Wohneigentum (der mit einem solchen Gehalt alleine wohl eh illusorisch sein dürfte), bleibt da natürlich gar nichts übrig. Wer hingegen alleinstehend und kinderlos ist und in einer Wohnung überschaubarer Größe zur Miete wohnt, der wird zumindest so viel zur Seite legen können, dass er sich gelegentlich auch etwas Besonderes leisten kann. Von daher finde ich Aussagen wie "die meisten" oder "die wenigsten" kritisch. Übrigens sind über 40 Prozent der Haushalte in Deutschland Einpersonenhaushalte und rund 15 Prozent Zweipersonenhaushalte; von denen hat - alleinerziehende Elternteile ausgenommen - schon mal niemand Kosten für etwaige Kinder.
Und eine "weite Verbreitung kostspieliger Hobbys" dürfte es wohl auch in keinem anderen Land auf dieser Welt geben.