AW: [Wahl März 2009] Monatliche Community-Bundestagswahl
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An alle Nichtwähler: Geht lieber hin und macht eure Stimme ungültig. Das ist echter Protest und nicht nur Wahlmüdigkeit oder gar Faulheit. Zudem werden die Parteien für jedes Prozent der Stimmen entlohnt - ungültige Stimmen kosten denen Geld. Und: Wer nicht wählt, drückt nur Gleichgültigkeit aus. Statistisch kommt das dem glich, als ob man Stimmsplitting mit exakt dem Wahlergebnis gemacht hat. Und mit dem sind die wenigsten zufrieden. Aber zumindest die Nichtwähler müssten es sein, denn (nur) sie haben genau das so gewählt. [...]
Ist es aber nicht so, dass der Effekt eines Nichtwählers und eines Wählers, der seinen Stimmzettel als ungültig erklärt gleich ist?
Die Sitzverteilung (Bundestag) der Parteien erfolgt anhand der Gesamtzahl aller gültigen Stimmen jener Parteien, welche die 5% Hürde geschafft haben. Wiederum erhalten die Parteien pro gültiger Stimme einen Fixbetrag
von max. 70 Cent, (bei kleineren Parteien 0,85 Euro) so fern sie mindestens 0,5% der Zweitstimmen erhalten haben. Das traf 2005 auf 8 Parteien zu. Dabei werden Kommunalwahlen zum Stadtrat, Gemeinderat, Kreistag, Bezirksvertretung usw. von dieser Regelung ausgeschlossen.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, so sollte dies bei der SPD 2005 ca. 11,2 Mio Euro ausgemacht haben. Bei der Union (CDU+CSU) waren es ungefähr genauso viel.
Ob die Parteien durch diesen Zuschuss wirklich rosige Einnahmen haben, wage ich zu bezweifeln, da die komplette Parteienfinanzierung in Deutschland auf 133 Mio Euro festgelegt ist. Somit macht der geldwertende Anteil der Stimmenzulagen keinen so großen Anteil aus.
Insofern erkenne ich absolut keinen unterschiedlichen Effekt zwischen einem Nichtwähler und einem Wähler mit ungültiger Stimme. Relativ hingegen ist der Nichtwähler leichter zu erfassen, als jemand, der die Stimme ungültig gemacht hat, zumal die ungültige Stimme auch per Hand ausgezählt werden muss. Somit könnte man als Fazit sagen, dass dies den ehrenamtlichen Helfern nur mehr Arbeit bereiten würde.