Erstmal: Die Abwrackpräme bevorzugt KEINEN hersteller, denn die prämie gibt es für jeden neuwagen (oder wurden da autos >30.000€ von ausgenommen? glaube nicht, oder?) - das 2.500€ bei einem auto ~10.000€ natürlich viel mehr sind als bei einem auto ~30.000€ ist logisch. aber entscheiden bei einem auto von 30.000€ noch 2.500€ über kauf oder nichtkauf? ich denke eher nicht....
Das Problem ist vor allem, dass der typische 30000€/27500€-für-ein-Auto-Zahler einen Gebrauchtwage von einem gewissen Wert hat. D.h. er bekam bisher auch 2500€ für sein Altfahrzeug und die Abwrackprämie geht an ihm vorbei.
Was aber ihre eigene Entscheidung in Form ihre Produktpalette/Preispolitik war und ist. Hinterher jammern ist immer einfach.
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Im Endeffekt zahlen die deutschen "Premiumhersteller" heute den Preis dafür, dass sie vor 10 Jahren aufgrund ihrer Preise enorme Gewinne gemacht haben. So hat jede Zeit ihre Verlierer und Gewinner und in 10 Jahren schauts wieder anders aus
Ich sag ja nicht, dass die deutschen Autoproduzenten mehr Unterstützung verdient hätten (im Gegenteil: ich wäre dafür, die Autoindustrie überhaupt nicht zu unterstützen), aber wenn man schon Unterstützungen in diesem Markt finanziern will, dann sollte man das wenigstens so machen, dass man auch einen Großteil der positiven Effekte abbekommt.
Nur, dass ein Land wie Deutschland, welches gerade auf Export getrimmt ist, solche Maßnahmen zur Binnenstärkung ergreift, kann u.U. negativ sein, zumal auch andere Staaten ähnliche Maßnahmen realisiert haben.
Wenn alle solche Maßnahmen realisiern, ist es schlechter für Deutschland, als wenn alle eine nicht-protektionistische Lösung finden.
Aber da sich in der globalen Politik bekanntermaßen extremst selten das durchsetzt, was für alle am besten wäre, sondern meist das, was dem einzelnen das sicherste Ergebniss bringt, hätte Deutschland auch hier nur mal wieder als leuchtendes, aber einsames Beispiel in den Abgrund marschieren können.
Ist es nicht so, dass die Maschinenbauindustrie extrem konjunkturabhängig ist? Dazu müsstest du nämlich auch (indirekt) die Automobil- und die Zulieferindustrie zählen.
Nöp. Maschienenbau bezeichnet die Herstellung von Produktionsmitteln, Autoproduktion die Verwendung derselbigen.
Entsprechend steht die Maschienenbauindustrie ganz hinten in der Krisenkette:
Erst gingen die Banken pleite, daran scheitern Projekte, es werden somit weniger Güter ver/gebraucht, somit wird die Produktion nicht mehr weiter gesteigert - und erst jetzt fallen die Aufträge für den Maschienenbau weg.
Verlängert wird das ganze im Falle der Autoindustrie noch dadurch, dass sie primär nicht direkt an bankenfinanzierte Großprojekte liefert, sondern an einzelne Personen - der Absatzeinbrauch kommt also erst dann, wenn andere Entlassungen oder Lohnkürzungen bei anderen Unternehmen erfolgen. Ein Prozess der seinerseits auf einer langen Kette aufbauen kann.
Zugegebenermaßen hab ich dich da falsch verstanden und "(noch) krisenresistente Branchen" als ein "die aber noch erwischt werden" interpretiert.
Wer hingegen relativ konkjunkturunabhängig ist, ist die Pharmaindustrie. Eben gerade durch die extrem langen Produkt- und Marktlebenszyklen, welche besonders durch eine lange Entwicklungs- und schließlich Markteinführungszeiten gekennzeichnet ist.
Als weiterhin relativ unabhängig kann man bestimmte Bereiche der Energiewirtschaft zählen. Das sind zum einen Unternehmen der Energieerzeugung aber auch der -herstellung und -verteilung.
In gewissem Umfange kannst du auch noch Landwirtschaft, Abfallentsorgung,... dazu nehmen - alle, die mit der extentiellen Grundversorgung beschäftigt sind, sind vergleichsweise wenig betroffen, weil man da nur wenig einsparen kann.
Umgekehrt sind das aber auch Branchen, die reine Verbrauchsgüter produzieren und somit nicht die Basis eines Wirtschaftssystems darstellen können. Das Wissen, dass denen nichts passiert, nützt uns also wenig