Das die Kollegen gar keinen Unterscheid messsen konnten, erstaunt mich aber. Als Mainboard-Redakteur habe ich die CPU-Eigenschaften nicht weiter ausgelotet und weder Cinebench noch Tests @ >241 W sind Teil des Parcours, aber eigentlich ist Cinebench sehr empfindlich für derartige Änderungen. Möglicherweise hat man da unzreichend gekühlt und war allgemein am Temeperaturlimit oder aber man hat es durch das Werks-OC zufällig genau so weit überschritten, dass netto die gleiche Leistung bei rauskam. (In der Praxis sind die Werks-OC-Platinen bei unzureichender Kühlung oft langsamer, da die CPU bei schnellem Temperaturanstieg unter 4,7/3,7 throttelt.)
Ich habe dort rückgefragt und es ist wohl so, daß MTP-Werte oberhalb der Spezifikation kaum messbare Leistungsvorteile, aber deutlich höheren Stromverbrauch mit sich ziehen.
Betrachten wir folgendes Szenario: Wir starten eine Anwendung, die *alle* Kerne stark beansprucht. Diese Anwendung habe eine Laufzeit von mehreren Minuten oder gar Stunden. Vorrausgesetzt die Anwendung beansprucht die Kerne wirklich voll, dann wird die MTP einen Riegel vorschieben, den Stromverbrauch auf 241W begrenzen und die P-Kerne laufen dann (im Mittel) bei x GHz, die E-Kerne bei y-GHz mit einer gewissen Kernspannung V_core.
(wichtig ist hier die Anwendung: Wenn wir etwas starten wie 7-Zip, was fast nur Integer-Operationen ausführt, treffen wir das MTP-Limit sowieso nicht).
Jetzt erhöhen wir die MTP auf bspw. 300W und starten die Anwendung neu. In dem Fall wird der Durchschnittstakt um vielleicht 50MHz steigen, was bei 5GHz einem 1%-Zuwachs entspricht, also so gut wie nicht messbar ist. Allerdings steigt der Stromverbrauch in Relation dazu recht stark, vielleicht um 10% und damit auch die Temperaturen. Im Endeffekt wird die Anwendung mit sehr schlechter Effizienz laufen, aber wie beschrieben, nicht messbar schneller.
Für deutlich höhere Leistung müsste man wohl manuell übertakten, wobei dann die MTP sowieso ignoriert wird (soweit ich weiss!) und wir außerhalb der Spezifikation operieren.