AW: Staatliche Hilfe für Banken und Autobauer: Wie steht ihr dazu?
Was meint ihr?
1) Was wäre eurer Meinung nach die beste Lösung? Haltet ihr es für sinnvoll, dass die Autoindustrie (insbesondere in den USA) mittels staatlicher Eingriffe vor der Insolvenz bewahrt wird und auf diese Weise Sanierungswege einschlagen kann?
2) Schließt ihr euch der Meinung einiger Wirtschaftsexperten an, dass gar eine Insolvenz (Chapter 11, Gläubigerschutz jedoch keine Liquidierung wie Chpt. 7) der Autobauer gar neue Wege öffnen würde und dadurch überhaupt die strukturellen Probleme mittels neuer Sparprogramme gelöst werden könnte?
Oder denkt ihr, dass durch eine Insolvenz potenzielle Käufer erst gerade vom Kauf eines Autos aus den Werken von GM/Ford abgeschreckt werden?
kann man pauschal nicht beatworten.
ich habe zwar durchaus sympathie für die meinung: wers nicht aus eigener kraft schafft und schlechte produkte abliefert, geht halt kaputt; marktbereinigung eben.
allerdings ist das doch, so denke ich, ein wenig zu kurz gedacht.
denn es stimmt ja einfach nicht, dass alle kriselnden autohersteller -zumindest mal in deutschland- wirklich am markt vorbeientwickeln würden oder schlicht ein qualitätsproblem hätten (dass in der vergangenheit so manches verpennt wurde, mal aussen vor, da es ja nicht ausschlaggebend für die aktuelle krise ist).
was würde denn passieren, wenn -sagen wir opel- pleite gehen würde?
ein paar tausend arbeitsplätze wären weg und irgendwer würde vielleicht die
marke aufkaufen und dann, wenn der markt wieder anläuft (was zweifelsohne passieren wird!), autos, die möglicherweise -nach dem abzug der technologie- woanders produziert werden, verkaufen.
(dass eine konsolidierung so oder so stattfinden wird, ist wieder ein anderes thema, da müsste nämlich nicht zwangsläufig die genannte marke drunter leiden).
der staat würde weniger steuern einnehmen, hätte mehrere tausend arbeitslose mehr zu unterstützen und wir alle würden noch draufzahlen.
wie gesagt: das ist natürlich nur ein mögliches szenario.
man muss eben doch ein wenig differenzierter an die thematik herangehen.
und dann stellen sich in diesem kontext auch noch weitere fragen:
kann denn deutschland seine autoindustrie ausbluten lassen, während bspw die usa milliarden in die ihrige pumpen, die dann vielleicht letztendlich gestärkt hervorgeht und sich möglicherweise auch noch bei den überresten der dt. autoindustrie bedient?
eins muss dabei aber auch ganz klar gesagt werden:
jede staatliche hilfsaktion hätte, selbst wenn letztlich sogar alle von ihr profitieren würden, einen negativen beigeschmack.
dem kleinen handwerksbetrieb (um auch dieses klischee zu bedienen) mit nur 5 angestellten hilft nämlich keiner.
der geht halt kaputt, auch wenn er grundsätzlich gute arbeit leistet.